Donnerstag, 15. Februar 2007

Nürnberg hat gespielt...


... und ich war mittendrin statt nur dabei. Deswegen ein Nachtrags-Bericht zur Spielwarenmesse (a.k.a. "International Toy Fair) vom 1. bis zum 6. Februar.

Zuerst das offzielle Statement: "Die Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg hat sich erneut als Leitmesse bestätigt – sie ist die globale Orientierungsplattform der Branche, der anerkannte Neuheiten-Promoter und ist ein von Handel und Industrie geschätzter Initiator für das startende Geschäftsjahr."

In echt und für die Aussteller heißt das: Arbeit, Arbeit, Arbeit. Meine glorreiche Aufgabe war es, an der Theke unseres (riesigen und damit meine ich: riesigen) Messestandes zu stehen und zusammen mit etlichen Damen aus dem Vertrieb bzw. der Redaktion erste Anlaufstelle für alle zu sein, die sich zu uns verirrt haben. Eigentlich sollte ich mich zwar nur für Journalisten zuständig fühlen, aber in der Realitat stand dann eben auch Frau Schnackenhuber von Susis Spielekiste vor mir, die einen Termin mit ihrem Außendienstler hatte, eine Spanierin, die wirklich NUR Spanisch konnte und davon par tout nicht abweichen wollte oder ein Haufen Engländer auf der Suche nach einem Mr Scott (von der englischen Tochtergesellschaft), von dem noch nie jemand was gehört hatte. So viel nur zur best-of-Auswahl. Sehr anspruchsvoll ist das natürlich nicht, aber dafür anstrengend- neun Stunden am Tag stehen, immer lächeln und dazu einen Hosenanzug tragen (noch kein Problem) mit grellbunten T-Shirts (giftgrün, knallrosa - Riesenproblem!) drunter. Messehostess wäre jedenfalls auf Dauer kein Beruf für mich.
Insgesamt wird mir die Messe als Zeit der wunden Füße und der gelebten Internationalität (so viel Englisch habe ich nicht mal in England gesprochen) in Erinnerung bleiben. Außerdem war es schon toll, alle Neuheiten auf einem Haufen zu sehen und zu denken: Ach, eigentlich machen wir doch ganz coole Sachen.

Zum Rumschauen an den anderen Ständen bin ich aber leider kaum gekommen - viele Stände (z.B. von Hasbro und Mattel) sind auch gar nicht für jederman zugänglich, sondern nur nach Voranmeldung und mit Führung. Ein paar Sachen hab ich natürlich trotzdem gesehen, zum Beispiel eine lebensgroße Steiff-Kuh (süß!), die Spiele der Konkurrenz (auch nicht schlecht), die Modellbauhalle (seltsam - und nur geschuldet der Tatsache, dass ich für Vrenis Markus Kataloge mitbringen sollte) und viel viel viel viel japanisch/chinesisch/taiwanesischen Müll. Unfassbar wie viele Asiaten auf der Messe sind und was teilweise für Schrott verkauft wird - nach spätenstens einer Stunde Durchlaufen hat man eigentlich genug vor lauter Spielzeug-Gedüdel. Mein Highlight-Stand war übrigens ein Stand, der ausschließlich rosafarbene Puppenwagen im Sortiment hatte - wer braucht denn so was? Und vor allem: Rechnet sich das überhaupt bei den Standmieten, die da (vermutlich, ich wills gar nicht so genau wissen) verlangt werden.

Schade, dass man auf der Messe nichts kaufen kann... bei Steiff gabs einen kleinen Kuschelhummer, da wäre ich fast schwach geworden ;)

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das klingt zwar nach viel, viel Arbeit und echt stressigen Tagen, aber dafür auch seehhr interessant!

Über die asiatischen Stände mit ihren (oftmals) gefälschten Waren habe ich bei "quer" einen Bericht gesehen. Aber Ravensburger mit seinen Spielen und Puzzles hat damit sicher weniger zu kämpfen als die Hersteller "richtiger" Spielwaren, oder?

Ja, wenn ich dann bis zur nächsten Spielwarenmesse irgendwo einen Voloplatz ergattert habe, dann sehen wir uns in Nürnberg. *g* Ich will dann natürlich eine Spezialbetreuung und Exklusiv-Infos von dir! ;-)

Anonym hat gesagt…

Spielwarenmesse ist sicher super, da wäre ich auch gern mal dabei. Öffentlich ist die aber nicht, oder? Das ist eine reine Aussteller-Messe?
Ich hatte ja - mit dem Verlag von meiner Mutter - auch schon ein paar Mal die Gelegenheit, auf Messen mitzufahren. Die Hallen, in denen ich dann immer bin - die Bastelhallen eben - sind nur leider lange nicht so spannend. Nett ist es allerdings in München, wo gleichzeitig die Schmuckmesse ist und eine Riesen-Halle voller Verkaufsstände... Und in Frankfurt war ich mal auf der Paperworld. Jede Menge Papier und Stifte und Schreibwaren, das war auch so ganz nach meinem Geschmack!
Insgesamt glaub ich, dass bei den Messen, bei denen ich dabei war, der Andrang sehr viel geringer war als bei euch, ich schätze, ihr hattet da echt Stress!
Allerdings: Es ist ja doch so, dass wenn die Leute kommen, dann alle auf einmal, oder? :-)

Katrin hat gesagt…

Nein, die Messe ist nur für Fachbesucher (und nur für Leute über 16 Jahren) und das merkt man auch, weil alles très très chique ist - kein Mann ohne Anzug und die Damen sind gleichfalls aufgebrezelt. Man merkt schon, dass die Leute da sind um Geschäft zu machen, nicht um "zu spielen". Naja, es kommen natürlich trotzdem auch Leute privat bzw. übe Beziehungen rein, aber das sieht man denen dann auch gleich an ;)

Zur Messegröße: Das waren 12 Hallen, jede mindestens doppelt so groß wie ein Fußballfeld und ein- bis zweistöckig. Der allerallerkürzeste Weg von A nach B (also vom einen zum anderen Ende), mitten durch die Innenhöfe hat alleine 20 Minuten gedauert... ich hab mir am Schluss echt die Schuhe ausgezogen, sobald ich längere Strecken laufen musste...

Eli hat gesagt…

Ohja...wunde Füße, immer schick, Leute die nur spaninsch reden...das kommt mir bekannt vor :D
Mannheim-Zeit lässt grüßen. Aber immerhin lernt man nie soviele Leute kennen wie bei so einem Job. :)